Hier nach einer kleinen Pause weitere Bilder aus Vietnam.
My Son ist eine Tempelstadt der Nähe von Hoi An in Vietnam. Die Stadt gehörte zum Reich der Cham im südöstlichen Teil des heutigen Vietnams. Als die vietnamesischen Könige das Reich nach und nach nach Süden ausdehnten, wurden die Cham nach Süden verdrängt. Nach mehreren Kriegen zwischen den Cham und Vietnam eroberten diese die Hauptstadt Vijaya 1471 und damit hörte das Königreich Cham auf zu existieren. Heute leben noch einige Hunderttausend Cham in den südöstlichen Provinzen als eine der vielen Minderheiten im Vietnam; andere Cham sind nach Indonesien ausgewandert.
Die Cham wurden stark durch die indische Kultur beeinflusst, was man an Inschriften und Figuren in My Son und anderen Städten sehen kann. Beispielsweise wurde dort auch die Hindu-Götter Shiva und Ganesha verehrt, und es gibt Reliefs und Skulpturen von Löwen und Elefanten. Es gibt aber auch Einflüsse aus dem Khmerreich – dem heutigen Kambodscha – und Java.
Leider wurde My Son im 1969 im Vietnam-Krieg von US-amerikanischen Flugzeugen bombardiert und dabei wurden viele Tempel zerstört. Die Amerikaner vermuteten Vietcong-Kämpfer in den Tempeln, was aber nicht der Fall war. Es gibt heute noch zahlreiche Minen in der Umgebung, das Verlassen der Wege ist daher streng verboten!
My Son wurde 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Stadt ist heute umgeben von Dschungel, was zur besonderen Atmosphäre des Ortes beiträgt.
Es ist bisher noch nicht geklärt, wie die Tempel ohne Verwendung von Mörtel gebaut werden konnten. Deshalb gestaltet sich der Wiederaufbau auch sehr schwierig. Ausserdem ist noch ungeklärt, die die verwendeten Ziegel genau hergestellt wurden.